(Luftaufnahme: Film-Photo-Ton-Museums-Verein)
Bereits 1014 wird der nach dem kleinen Gewässer benannte Ort Harrbach erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf gehörte zum Homburgischen Besitz und teilte daher auch im Wesentlichen die Geschichte mit dem Amt Homburg.
Offensichtlich hatten aber auch die Grafen von Rieneck Besitzungen in Harrbach, denn 1376 verkauften die Grafen Gerhard und Gottfried von Rieneck einen erheblichen Teil ihrer Lehenschaften an das Hochstift Würzburg.
Nach dem Niedergang der Herren von Homburg, bzw. ihrer Nachfolger, der Bickenbacher und dem Verkauf an das Hochstift zu Würzburg im Jahr 1469, gehörte Harrbach zum Amt Homburg. Dieses erhob den Zehnt, hatten die Gerichtsbarkeit inne und übte das Patronatsrecht aus. Das Dorfgericht wurde zusammen mit Wernfeld, Kleinwernfeld und Adelsberg gebildet. Harrbach war im Gegensatz zu den anderen Homburgischen Orten von der Beet (Grundsteuer) befreit.
Während des 30-Jährigen Krieges dürfte auch Harrbach unliebsame Bekanntschaft mit den Schweden und Franzosen gemacht haben. Es ist zu vermuten, dass Gustav Adolf im Frühjahr 1632 auf dem Weg von Gemünden nach Kitzingen zumindest hier vorbeigekommen ist.
Südwestlich vom Dorf, auf einer Anhöhe, findet man Reste einer kleinen Burg. Aus den Resten der Umfassungsmauer zu schließen, war diese jedoch mehr ein Kontroll- und Sicherungspunkt als eine befestigte Burg. Ihre Zerstörung fand angeblich im Bauernkrieg statt.
Die ältesten Schulakten des ehemaligen Landratsamtes Gemünden stammen aus dem Jahr 1816. Zumindest zu diesem Zeitpunkt bestand also eine Schule in Harrbach.
Mit der Gebietsreform in Bayern kam auch das Ende für die Gemeinde Harrbach. 1971 beschloss der Gemeinderat bei seiner vorletzten Sitzung die Auflösung der Gemeinde und die Eingliederung nach Gemünden.
Harrbach gehörte ursprünglich zur Altpfarrei Wiesenfeld und heute zu Karlburg. Das bescheidene Kirchlein mit einem Dachreiter für die Glocke wurde 1678 unter Fürstbischof Philipp von Dernbach gebaut. Die einheitliche Ausstattung ist im guten klassizistischen Stil mit Rokokonachwirkungen. Die Altäre sind aus dem Jahr 1788.
(aus der Festschrift 975 Jahre Harrbach von Alois Wolf)